Wilhelm Knebel war Naturschützer aus Leidenschaft. Er liebte die Natur von Kindes Beinen an und wurde so im Laufe seines Lebens zu einem wandelnden Tierlexikon. Seine besondere Passion galt der Vogelwelt. Mit großem Sachverstand beantwortete er alle artenschutzrechtlichen Anfragen, die den BUND im Kreis Mettmann erreichten. Immer neugierig und aufgeschlossen blieb er bis zuletzt wissbegierig und interessiert an Naturwissenschaft, Politik im Großen wie im Kleinen und an dem, was sein Umfeld bewegte. Der rücksichtslose Umgang seiner Mitmenschen mit der uns allen gemeinsamen Umwelt ließ ihn mal in Rage, mal in Verzweifelung geraten, aber niemals resignieren. Mit klaren Worten und großer innerer Überzeugung trat er für seine Anliegen ein und scheute auch keine Konflikte bei widerstreitenden Interessen innerhalb der „Szene“.
In Monheim war er an der Seite seiner Frau Ingrid über 30 Jahre Dreh- und Angelpunkt der Naturschutzarbeit. Nach seinem Rückzug ist es leider bis heute nicht gelungen, eine neue BUND-Ortsgruppe zu etablieren. Vielleicht lag es an den tiefen Spuren, die er dort hinterlassen hat. Doch ihm wäre es eine Freude gewesen zu sehen, dass es eine nächste Generation gibt, die die Schönheit und Einzigartigkeit der Natur in Monheim erkennt und sich für ihren Erhalt einsetzt.
Für seine Frau Ingrid geht nun ein langer gemeinsamer Weg auf andere Weise weiter. Wir wünschen ihr von Herzen, dass sie beim Blick in den Himmel über der Urdenbacher Kämpe Wilhelm erblickt – so wie er bis zuletzt die Vögel vorüberziehen sah, deren Anblick er sich vor seinem inneren Auge und in seinem Herzen bewahrt hatte.