Naturschutz und Erholung können miteinander funktionieren. Immer dann, wenn die Menschen, die Erholung suchen, wissen, warum sie sie genau dort finden, wo die Natur noch intakt ist.
- Wo sich Pflanzen frei von Störungen entwickeln können.
- Wo seltene Tiere in Ruhe Nahrung suchen und ihren Nachwuchs aufziehen können.
Wenn aber die Menschen meinen, mitten in diesen besonderen Lebensräumen sein zu müssen, um ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, funktioniert das Miteinander nicht mehr.
Wie zum Beispiel in der Ohligser Heide in Solingen: Schon immer führte ein Trampelpfad über die Sanddüne oberhalb des Rastplatzes Ohligser Heide Ost. Das ging auch gut, solange sich die menschlichen Besucher*innen an dem Anblick von Sandglöckchen, Wildbienen und Zauneidechsen vom Weg aus erfreuten und einfach den Blick hinunter auf die Heide genossen.
Im Laufe der Jahre geriet die Sache aus dem Ruder: Hundefreilauffläche, Picknickwiese, Freiland-Fotostudio, Grillplatz, Drachenfluggebiet, Drohnenflug-Arena und Modellauto-Rennparcours.
Die Stadt Solingen errichtete einen Holzzaun, um die wertvollen Flächen zu markieren. Dieser wurde kurzerhand zu Feuerholz umfunktioniert, die Müllberge wuchsen weiter.
Jetzt hat die Stadt die Notbremse gezogen und bestehenden Wege eingezogen. Schilder weisen darauf hin, warum dies passierte und dass bei weiteren Verstößen ein Bußgeld droht.
Sehr mutig, finden wir! Ein Beispiel, das Schule machen sollte. Auch im Kreis Mettmann gibt es sehr wertvolle Flächen, die – obwohl Naturschutzgebiet – anders genutzt werden. Wer Verbote ausspricht, sollte auch dafür sorgen, dass die gezogenen Grenzen eingehalten werden.