Kreisgruppe Mettmann
Mitglied werden Jetzt spenden
Kreisgruppe Mettmann

Betr.: B-Plan Haselnußweg

Einige Anmerkungen zum Haselnußweg

Es ist schon etwas problematisch, einen über 25 Jahre alten B-Plan wieder aufleben und die Fläche unverändert bebauen zu lassen. Das betrifft nicht nur die Probleme bei der Zuwegung. Die ursprüngliche Planung sieht eine Bebauung mit 1-2 Familienhäusern vor. Da die Stadt Wülfrath nicht in der Lage ist, einen derartige Bauvorhaben zu stemmen wurde das Gebiet vor allem an 2 Investoren vergeben.

Mittlerweile hat sich der Wohnungsbedarf geändert! In der Region werden kleine bezahlbare Wohnungen benötigt und keine Einfamilienhäuser. Die Bebauung geht also völlig am Bedarf vorbei! Dass ein sehr großes Interesse an den Grundstücken, bzw. den Häusern bestand, erklärt sich weniger am Wohnraumbedarf sondern daran, dass ein eigenes Haus bei der heutigen europäischen Zinspolitik noch die beste Geldanlage zu sein scheint.

Aus Naturschutzgründen ist schon mal das Fehlen einer artenschutzrechtlichen Prüfung oder mindestens Vorprüfung verblüffend. Diese Prüfung gab es im Jahr 1994 noch nicht, in der Umweltverträglichkeitsprüfung ist aber schon damals auf die Empfindlichkeit des Gebietes hingewiesen worden (Erläuterung S.12). Im Jahr 2012 hat die Stadt für den B-Plan „Alte Kölnische Landstrasse“ noch ein Artenschutzgutachten erstellt. Am Haselnussweg mit seinem artenschutzrechtlich sicher problematischen Siepengebiet noch nicht! Vermutet die Stadt zu viel Probleme mit dem Artenschutz?

Bebauung findet wie meist auf landwirtschaftlicher Fläche statt. Die landwirtschaftliche Fläche in Wülfrath hat sich von 1.708 ha im Jahr 1994 auf 1.344 ha im Jahr 2019 verringert (LDS 33111-04ir und 33111-03iz). Das ist ein Verlust von 27 % ! Dies liegt natürlich nicht nur an der großzügigen Wohnbauplanung aber auch! Wir können uns einen weiteren Verlust an landwirtschaftlicher Fläche gar nicht mehr leisten! Die Bevölkerung ist im selben Zeitraum von 21.127 auf 20.947 Einwohner gesunken, also fast unverändert geblieben! Die umfangreichen Bebauungen der letzten Jahre haben also nicht zu einem Bevölkerungswachstum geführt.

Der Vermutung, wir würden den Bürgern keine Einfamilienhäuser gönnen, können wir leicht entgegentreten! Die Hälfte der Wülfrather Wohnfläche befindet sich in Ein- und Zwei-Familienhäusern. Fast jede/r vierte Wülfrather/in ist über 65 Jahre alt. Im Verlauf der nächsten 10 Jahr wird bei vielen dieser Altersgruppe der Gedanke an eine kleinere Wohnung kommen! Das würde bedeuten, dass Häuser den Besitzer wechseln werden. Häuser, die man zwar energetisch verbessern muss, aber oft attraktivere Grundstücke und die bessere Lage haben, ganz ohne eine weitere Flächenversiegelung!

Der Zuzug von 65 Familien mit vielleicht 130 Kindern nach Wülfrath kann bei 3300 Einwohnern unter 18 Jahren weder den Bedarf an Kindergärten noch an Schulen wesentlich beeinflussen. Auch die Hoffnung auf hohe Einnahmen über die Einkommensteuer für die Stadt werden sich kaum zu erfüllen. Die Suche nach neuen Firmen scheint da chancenreicher zu sein.    

Mit freundlichen Grüßen

für die BUND-Ortsgruppe            Götz-Reinhardt Lederer

Das Warten am Bahnhof Aprath geht weiter

Die Idee, einen Kleinbus als Ergänzung zur Buslinie zum Bahnhof Aprath einzusetzen, scheitert am Reglement.

WÜLFRATH Wer in Wülfrath die Bahn nutzt, braucht mitunter viel Zeit. Nicht etwa, weil- die Strecke Richtung Wuppertal oder nach Essen vom S-Bahnhof Wülfrath-Aprath so lang wäre. Das Problem ist viel mehr die Anbindung an die Wülfrather Stadtmitte. Nur einmal die Stunde fahrt die Linie 601 vom Bahnhof ab.

Das ist zu wenig, darin sind sich nicht nur Pendler und Studenten einig, die den Haltepunkt nutzen möchten. Hat der Zug Verspätung, fährt der Bus quasi direkt vor der Nase weg und eine Stunde Wartezeit ist angesagt. Vor drei Jahren brachte Götz-Reinhard Lederer, Vorsitzender vom BUND Wülfrath sowie der Bürgerverein Wülfrath neuen Nachdruck in die Angelegenheit. Seitdem gab es viele Gespräche, Überlegungen und auch konkrete Ideen, wie eine Verbesserung erzielt und das Angebot attraktiviert werden könnte. Verantwortliche Partner wie der Kreis Mettmann, die Rheinbahn oder der VRR kamen an einem Tisch zusammen. Unter anderem gab es auch Gespräche mit den Wuppertaler Stadtwerken. Doch das Angebot, über 200.000 Euro für einen zwei Jahre dauernden Probebetrieb könnte die Stadt nicht komplett alleine tragen.

Weitere Gespräche zwischen den beteiligten Behörden sowie Bürgerverein und BUND folgten und die Idee entstand, ein Taxiunternehmen als Ergänzung zum Bus mit Kleinbussen einzusetzen. Noch im Frühjahr2022 berichtete Adelheid Heiden, Vorsitzende des Bürgervereins, dass es fruchtbare Verhandlungen mit dem Taxiunternehmen Klatt gegeben habe. 50.000 Euro hatte die Stadt bereits in den Haushalt für die Verbindungsverbesserung zum Bahnhof eingestellt.

Doch die Rechnung haben die Engagierten ohne die Bezirksregierung Düsseldorf gemacht. Denn diese Gespräche verliefen alles andere als positiv für den Plan, wie der Technische Beigeordnete der Stadt Wülfrath, Stefan Holl berichtet. „Ein Taxi darf nur zu den normalen Preisen eines Taxis fahren und ein Mietwagen darf während der Fahrt keine weiteren Fahrgäste aufnehmen oder auf der Strecke aufsteigen lassen", erklärt Holl, wo das Problem liegt.

Eine rechtliche Frage also. „Es ist ein Trauerspiel. Egal, was man macht, es gibt immer eine Regel dafür, warum das nicht geht“, ergänzt er.

Klein beigeben wolle man aber nicht, betont er. Immerhirı sei ein Bahnhof Aprath auch Am Diek als guter ÖPNV auch ein wesentlicher Standortfaktor.

Auch BUND-Mann Götz-Reinhardt Lederer ist enttäuscht: „Momentan sind wir eigentlich am Ende mit den Möglichkeiten." Unverständlich ist für ihn, dass der Mietwagen keine Fahrgäste auf der Strecke aufnehmen dürfe. „Das geht schließlich auch, wenn bei der Bahn etwas schief gelaufen ist und dann auf das Taxi zurückgegriffen werden muss“, argumentiert er und hofft, dass sich vielleicht mit der neuen Landesregierung eine Sonderregelung finden lässt.

Quelle: RP 11.7.22 anna.mazzalupi

Regionalplan

Stadt Wülfrath

Für die Bewertung der Bauplanung in Wülfrath sei uns ein Blick in die Vergangenheit erlaubt. Vor über 15 Jahren hat die BUND-Ortsgruppe eine Auflistung der zwischen 1995 und 2002 in Wülfrath beschlossenen B-Plänen im Umfang von 77 ha in einer Ausstellung aufgelistet. Von diesen Plänen sind mittlerweile über 60 ha umgesetzt worden. Die damalige Bevölkerungszahl war 22.300, heute liegt sie bei 21.200 mit bis 2030 weiter abnehmender Tendenz.

Wir begrüßen daher die Entscheidung der Bezirksregierung, die angebotenen Baugebiete „Am Wasserturm“, „Flehenberg“ und „Diakonie Aprath“ nicht zu berücksichtigen!

Die Entscheidung, statt „Düssel-West“ das Gebiet „In den Eschen“ als eventuell regional bedeutsam zu bewerten ist nachvollziehbar. Die ÖPNV-Verbindung von „In den Eschen“ über Mettmann dauert nicht länger als von „Düssel West“ (50 min). Dafür ist die tägliche Versorgung fußläufig in 20 min und mit dem Rad in 10 min zu erreichen.

 

ME_Wü_01 Düssel West

Ist auf jeden Fall abzulehnen, da hier zwar die verkehrliche Anbindung akzeptabel sein kann, die Infrastruktur aber miserabel und die ökologische Bewertung bei weitem zu hoch ist.

Dazu muss man davon ausgehen, dass die Stadt weder die behördlichen und finanziellen Mittel hat, die Bebauung zu stemmen. Das läuft dann auf ein Bauträgermodell hinaus, dass selten eine geeignete Bebauung hervorgerufen hat. 

Die Ortsgruppe Wülfrath trifft sich nicht mehr regelmäßig. Nachfragen bitte bei 

Götz-Reinhardt Lederer Tel.: 02058 72497 Email: goetz.lederer@bund.net 

Aktivitäten der Ortsgruppe Wülfrath:

CD-Sammlung

Korkensammlung

Handysammlung

Schredderaktion

Arbeiten am Holzer Bach