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Mobilfunk im Kinderzimmer

Mobilfunk im Kinderzimmer

BUND empfiehlt kritischen Umgang und fordert ausreichende Regularien von Politik und Wirtschaft 

Berlin: Der Boom der modernen Kommunikationstechnologien macht vor den Kleinsten nicht Halt und bietet für Eltern und Kleinkinder eine breite Palette verschiedener funkbasierter Angebote. Sie reicht von digitalen Spielzeugen für Klein- oder Vorschulkinder, über sogenannte "Convenience"-Anwendungen, die die Betreuung des Kleinkindes erleichtern sollen, bis zu medizinischen Mess- und Sensorsystemen zur Überwachung der Schwangerschaft. 
In der Broschüre "Mobilfunk im Kinderzimmer – eine kritische Betrachtung" stellt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) das Ergebnis einer Marktrecherche über diese Produkte vor, die analysiert und bewertet werden. Darüber hinaus werden weitere Strahlungsquellen im Umfeld von Kleinkindern benannt und deren gesundheitliche Auswirkungen auf den kindlichen Organismus beschrieben. 
"Angesichts der besonderen Empfindlichkeit von Kleinkindern ist es höchste Zeit, dass die Politik die unregulierte Vermarktung funkbasierter Geräte für den Kleinkindbereich beendet", so Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND, zur Kritik des Verbandes an dem nicht ausreichenden gesetzlichen Schutz und der mangelnden Regulierung des Marktes.

Aus Sicht des BUND muss für Babyfone ein ausreichender Schutz der Kleinkinder über die Einführung verbindlicher Standards mit geringstmögliche Funkstrahlung festschreiben. Darüber hinaus fordert der BUND ein Verbot von auf Kleinkinder ausgerichtete Werbung für Mobiltelefone. 

Zu dieser kritischen Bewertung kommt der Umweltverband, da sich der kindliche Organismus in der Entwicklung befindet und empfindlicher auf Funkstrahlung reagiert als der von Erwachsenen. Die dünneren Schädelknochen und die höhere Leitfähigkeit der Gehirne führen zu einer höheren Aufnahme der Funkstrahlung. Und da sowohl eine schädliche Wirkung von Wärme als auch nicht wärmebedingte Effekte auf Körpergewebe wissenschaftlich nachgewiesen sind, sollte aus Vorsorgegesichtspunkten eine Belastung von Kleinkindern vermieden werden. 
"Kleinkinder brauchen unseren besonderen Schutz und Eltern brauchen ausreichende Informationen", erklärt Weiger. "Zentrale Forderung an alle Akteure ist es daher, sich stärker und verbindlicher für die Vorsorge im Bereich der Funkanwendung einzusetzen. Bisher unverbindliche Richtwerte müssen endlich überprüft und rechtsverbindlich gemacht sowie um spezifische Vorsorgewerte, die auf Risikogruppen zugeschnitten sind, ergänzt werden." Darüber hinaus sind Studien zur Kindergesundheit nötig.

"Wir raten Eltern von Kleinkindern zu einem sorgsamen Umgang mit funkbasierten Angeboten. Das heißt nicht, technologiefeindlich zu sein. Vielmehr geht es um einen verantwortungsvollen Einsatz mit Augenmaß und Umsicht, damit Kleinkinder so wenig wie möglich der Funkstrahlung ausgesetzt werden", so Weiger weiter.

Die Broschüre finden Sie unter: www.bund.net/mobilfunk_kinderzimmer

Quelle: BUND