Kreisgruppe Mettmann
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Kreisgruppe Mettmann

Liebe Hörerinnen und Hörer!

Wir haben in unserer Sendung zwei verschiedene Gesichtspunkte des Klimawandels: Schwierigkeiten beim Obstanbau und PV-Anlagen als Schutzschild gegen die Hitze.

Für Fahrräder sind Poller eine große Gefahr dar. Für die schnellen Pedelecs fordert die Polizei Helmpflicht.

Die CO-Leitung ist vor Gericht angekommen. In Ratingen werden hohe Mietpreise verlangt. Und der Straßenbau behindert die Artenvielfalt.

Das war die BUNDnessel, die Sendung der Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz auf Radio Neandertal. Am 2. April um 19 Uhr gibt es die nächste Sendung.

Im Studio waren Dorothee Kreder, Volker Förster und Erik Klein. Für die Musik der heutigen Sendung bedanken wir uns bei DJ Teddy aus Erkrath.

Mein Name ist Götz-Reinhardt Lederer

Wir wünschen einen guten Abend!

Wegen des Klimawandels sind so schlechte Obst- und Gemüseernten in Spanien und Nordafrika wie derzeit wohl bald Normalität.
In Spanien und Marokko spielt das Wetter verrückt. Und in Großbritannien bleiben die Obst- und Gemüseregale leer, der Verkauf wird rationiert. Was derzeit für Schlagzeilen sorgt, könnte bald schon Normalzustand sein. Das glaubt jedenfalls Elisa Oteros. „Europa lebt mit seiner Nahrungsmittelversorgung völlig an der ökologischen Realität vorbei“, konstatiert die Professorin für Ökologie an der Universität im südspanischen Cordoba.
Was immer noch gerne „Wetterkapriolen“ genannt wird, sei in Wirklichkeit der Klimawandel. Statt klar definierter Jahreszeiten erwarten die Landwirte extreme Schwankungen: viel zu heiße Sommer, warme Winterwochen, gefolgt von Frost, sowie Trockenheit, gefolgt von Starkregen und Hagel. Für Südspanien etwa sagen die Meteorologen ein subtropisches Klima voraus.
Das hat Auswirkungen darauf, was die Landwirtschaft produzieren kann. „Die Anbauflächen, die künstlich bewässert werden, haben in den letzten Jahrzehnten zugenommen“, sagt Öko-Professorin Oteros. Zugleich sinken die Niederschlagsmengen.
Die Trockenheit betrifft längst nicht mehr nur den Süden Spaniens. Ende Februar wurde im Nordosten, in Katalonien, der Wassernotstand ausgerufen. Dort befindet sich ein Teil der wichtigsten Obstplantagen Spaniens. Sie leiden nicht nur unter der Trockenheit, sondern auch unter den viel zu warmen Wochen im Winter samt der folgenden Frostperiode. „Die Obstbäume blühen viel zu früh. Frost, Wind, Hagel und starker Regen beschädigen die Sprossen dann, die Erträge gehen zurück“, sagt Oteros.
Ist es zu kalt, reifen Weintrauben nicht rechtzeitig, was zu säuerlichen Weinen führt. Ist es zu heiß, reifen sie zu früh. Sie bilden zu viel Zucker und bei der Gärung entsteht zu viel Alkohol. Schnell gereifte Trauben entwickeln keine komplexen Geschmacksnoten. Das Ergebnis sind Weine ohne Nuancen.
Selbst wenn die Erwärmung, wie im Pariser Abkommen festgeschrieben, noch auf weniger als zwei Grad Celsius begrenzt werden sollte, würde die Fläche, auf der traditionell Weinreben angebaut werden, weltweit um mehr als die Hälfte schrumpfen
„Das agroindustrielle Modell hat zahlreiche gesellschaftliche Veränderungen mit sich gebracht, darunter auch die Änderung des Konsummodells“, heißt es in einem Bericht der spanischen Umweltschutzorganisation Ecologistas en Acción
„Dieses Modell, das auf reichlich vorhandenen, homogenen und preisgünstigen Rohstoffen basiert, fördert den Lebensmittelkonsum unabhängig von der lokalen oder saisonalen Produktion.“ Die Expertinnen und Experten empfehlen das Gegenteil. Doch auch die in Mittel- und Nordeuropa heimische Produktion ist vor dem Klimawandel nicht sicher. Die hohen Temperaturen und die fehlenden Niederschläge im Rekordsommer 2022 ließen auch hier die Erträge zurückgehen. So fiel die Ernte von Gemüse wie Gurken, Paprika und Tomaten in Deutschland um 12 Prozent geringer aus als 2021.
Quelle: taz 2.3.23 Reiner Wandler, Madrid

Es ist fast unglaublich: Mittlerweile ist es rund 14 Jahre her, dass der Bau der 67 Kilometer langen CO-Pipeline zwischen den Chemparks Dormagen und Krefeld-Uerdingen erfolgt ist. Die Leitung sei unter anderem zur langfristigen Sicherung der Produktion am Standort Krefeld erforderlich, betont der Betreiber Covestro.
Doch noch immer kann der Konzern das Kohlenstoffmonoxid, das als Nebenprodukt im Dormagener Werk erzeugt wird, nicht nach Krefeld weiterleiten. Ein jahrzehntelanger und von zahlreichen Bürgern vorangetriebener, rechtlicher Widerstand gegen den 2007 ursprünglich gefassten und 2018 erweiterten Planfeststellungsbeschluss der Bezirksregierung Düsseldorf verhinderte bislang die Inbetriebnahme. Nun ging dieser in seiner Form recht außergewöhnliche Rechtsstreit vor dem Verwaltungsgericht Düsseldorf in die nächste Runde. Margarete Bruckhaus aus Ratingen und die Eltern von Wolfgang und Claudia Roth aus Hilden gehören zu den Bürgern, deren Grundstücke von dem Bau der Fernleitungsrohre unmittelbar betroffen sind. Die Privatkläger wehren sich ohne anwaltliche Hilfe gegen die Änderungen, die im Verlauf des Baus von der Bezirksregierung genehmigt und 2018 schließlich auch gerichtlich abgesichert wurden. Ihr Vorwurf richtet sich unter anderem gegen Details wie Rohrwanddicke, Trassenverlauf sowie Geo-Grid-Matten, die Covestro als zusätzliche Schutzzone gegen etwaige Bauarbeiten im Umfeld der Pipeline installiert hatte. „Die vielen Änderungen, die sich im Laufe der Zeit noch ergeben haben, haben die ursprüngliche Gesamtplanung aufgestückelt. Da ist meiner Meinung nach viel getrickst worden“, sagt die Ratingerin Bruckhaus und beruft sich dabei auf private Gutachten. In ähnlicher Weise argumentieren auch die Geschwister Roth. „Unserer Ansicht nach wurde etwas anderes gebaut, als ursprünglich geplant war“, betont Wolfgang Roth. Beide Parteien sind seit der ersten Prozessstunde im Jahr 2007 involviert.

Auch wenn sie den Bau nicht verhindern konnten, kreisen ihre Sorgen noch immer um die Sicherheit der Anlage für den Fall, dass die Weiterleitung des farb- und geruchlosen, giftigen Gases aufgenommen werden könnte. „Die Pipeline führt teils kilometerlang durch dicht besiedeltes Gebiet, vorbei an Kindergärten und Schulen. Wie soll man so eine riesige Anlage sicher kontrollieren können? Wir halten das Projekt für brandgefährlich.“

 

Auch einige enteignete Kommunen haben geklagt

Der Mammutprozess um die CO-Pipeline findet damit jedoch noch nicht ein Ende. So stehen noch weitere Klagen (so auch einiger enteigneter Kommunen) im Raum, die im Laufe der kommenden Monate verhandelt werden sollen.

2.3.23 WZ Christopher Trinks und Norbert Kleeberg

Selbstüberschätzung und Unkenntnis haben Pedelec-Fahrerinnen und -Fahrer zu den Sorgenkindern der Unfallstatistik 2022 gemacht.

Die Zahl der Rad- und Pedelec-Unfälle hat stark zugenommen – von 430 im Jahr zuvor auf 550 im Jahr 2022. Oft seien E-Biker Schuld, wenn es zu Zusammenstößen mit Autos, Lastwagen oder Fußgängern komme. Es sei Fakt, dass ein Pedelec deutlich schwerer ist als ein Fahrrad, einen höheren Schwerpunkt besitzt, stärker beschleunigt und erheblich giftiger bremst; von Unsicherheiten im Umgang mit den Knöpfen und Drehgriffen mal ganz abgesehen.
Polizeirat Heiner Mies hat dazu eine ganz klare Meinung: „Von einem Mofafahrer fordern wir einen Prüfungsnachweis. Pedelec-Fahrer sind oft schneller unterwegs.“ Mindestens dieser Trainingsnachweis sollte auch für sie zur Pflicht werden.

Zu mehr als der Hälfte seien Senioren in Rad- und Pedelec-Unfälle verwickelt, sagt Polizeirat Mies. In Hilden habe die Polizei einen überproportionalen Anstieg an solchen Unfällen jeweils mittwochs beobachtet. Nun werde untersucht, ob ein Zusammenhang zu dem dann stattfindenden Markttag besteht. Anteil.Beinahe verdoppelt hat sich die Ziffer der Verkehrstoten. 2021 kamen sieben Menschen auf den Straßen des Kreises zu Tode. 2022 waren es 12. Die Autobahnen werden nicht mitgerechnet.

Landrat Thomas Hendele als Dienststellenleiter und Heiner Pies als Direktionsleiter Verkehr trösteten sich mit dem Blick auf das Vor-Corona-Jahr 2019. Dessen Werte wurden 2022 nicht erreicht. Einen Vergleich der kreisangehörigen Städte ermöglicht die Verunglücktenhäufigkeitszahl, die die Verunglückten in ein Verhältnis setzt zur Menge der Einwohner. Demnach gibt es die gefährlichsten Straßen des Kreises Mettmann in Langenfeld mit 466, knapp dahinter folgt Hilden mit 464. Mettmann und Erkrath haben nur halb soviel.

Äußerst kritisch beäugen die Verantwortlichen die Entwicklung bei Verkehrsunfallfluchten, die um 9 Prozent zunahmen. Gleichzeitig ging die Aufklärungsquote der Kreispolizei Mettmann zurück. Ein Grund dafür könnte sein, so Polizeirat Mies, dass es mittlerweile möglich ist, eine Beschädigung online anzuzeigen. „Dann bekommt man das Aktenzeichen, das die Versicherung zur Schadensregulierung verlangt“, so Mies. Die Online-Angaben seien jedoch meist sehr unzureichend. Er appelliert, Schäden nach Unfallflucht persönlich auf der Wache zu erstatten. Illegale Autorennen seien im Kreis kein Thema. Es gab 2022 lediglich 27 Vorfälle mit fünf Verletzten.

2.3.23 WZ Dirk Neubauer

Die Wallhöfe in Ratingen, eines der wichtigsten Innenstadt-Projekte der vergangenen Jahrzehnte, sorgen einmal mehr für Gesprächsstoff .

Es geht um die Mietpreise für einzelne Wohneinheiten, die jetzt auf der Homepage des Unternehmens Tecklenburg veröffentlicht wurden.
In den sozialen Medien ist die Aufregung groß: An Familien werde angesichts der Mietpreise so gut wie gar nicht gedacht, man fühle sich vom Preisgefüge her wie in Berlin. Aktuell sind von 67 Wohneinheiten noch 46 frei. Eine 54 Quadratmeter große Wohnung im Haus A kostet beispielsweise 945 Euro. 78 Quadratmeter im selben Haus werden mit 1265 Euro angegeben.

 

Im Juli des vergangenen Jahres hatte man Richtfest gefeiert. Damals waren die Mietpreise nur indirekt ein Thema. Die Fertigstellung der Wallhöfe ist aus Sicht von Bürgermeister Klaus Pesch ein wichtiger Schritt mit Blick auf die weitere Innenstadt-Entwicklung. Die Ankermieter für die großen Geschäftsflächen im Erdgeschoss und im ersten Untergeschoss stehen mit Edeka, Aldi und Woolworth ja bereits fest. Damit sei eines der Hauptziele, die man mit der Neuentwicklung dieser Fläche verfolgt habe, bereits lange vor Fertigstellung erreicht, so der Verwaltungschef. Dieses Ziel habe darin bestanden, im Herzen der Stadt großflächigen Einzelhandel zu ermöglichen. Denn gerade daran mangele es in der Altstadt mit seiner kleinteiligen Baustruktur. „Dieses historische Flair macht unsere Innenstadt einerseits so liebenswert“, sagte Bürgermeister Pesch.


„Die Kehrseite ist aber, dass wir namhaften Einzelhandelsunternehmen, die mit ihren Geschäften viele Kunden anziehen, kaum Flächen anbieten können, die groß genug für ihren Bedarf wären. Ich bin sicher, dass die zusätzlichen Besucherströme, die in Zukunft die Wallhöfe ansteuern werden, der gesamten Innenstadt zugutekommen.“
 

Fakt ist: Die Wallhöfe liegen verkehrsgünstig, exakt zwischen der Fußgängerzone und dem zentralen Bus- und Bahn-Haltepunkt Ratingens am Düsseldorfer Platz.

Kritiker sagen, dieses Projekt sei viel zu groß für diese Stelle. Tecklenburg und die Planer sehen das anders: Die offene Bauweise soll eine städtebauliche Verbindungsachse zwischen der Fußgängerzone Düsseldorfer Straße und dem zentralen Omnibusbahnhof schaffen und so das neue Entree zur Altstadt bilden. Zu Fuß erreicht man in wenigen Minuten die Einkaufsstraßen von Ratingen, die Altstadt und den Marktplatz, der zum Verweilen einlädt. Kulturelle Einrichtungen wie Stadthalle und Stadttheater, aber auch Schulen, Kindergärten und das Rathaus befinden sich im direkten Umfeld.

1.3.23 WZ Norbert Kleeberg

In Langenfeld, vereinzelt auch in Monheim, werden Poller eingesetzt, um zu verhindern, dass Autos bestimmte Straßen passieren.

Viele von ihnen liegen flach auf dem Boden und erlauben damit die Durchfahrt, manche stehen und blockieren so den Autoverkehr. Für die Radler können sie gefährlich werden, kritisiert Horst Viebahn, Sprecher des ADFC Langenfeld/Monheim.
„Ich bin selbst schon einmal über einen Poller gestürzt“, berichtet Viebahn.“ Es sei aber glimpflich ausgegangen. Bei einer Gruppenfahrt durch Garath habe sich jedoch eine „versierte Tourenfahrerin schwer verletzt, als sie über einen Poller gestürzt ist. Sie hat ihn zu spät gesehen. Meist rufen wir ja schon: Achtung Poller. Für die 50-Jährige kam das zu spät. Sie musste nach dem Sturz ins Krankenhaus“

Der ADFC warnt deshalb vor Pollern auf Radwegen. So gibt es zum Beispiel in Richrath unter der Brücke der Berghausener Straße auf der Freifläche gleich drei Poller, zwei liegende und einen stehenden. „Sinn ergibt das überhaupt nicht, weil ein Pkw problemlos daran vorbeifahren könnte“, sagt Viehbahn. Für die Radler seien besonders die liegenden Poller gefährlich. Natürlich könne man sie tagsüber sehen und ausweichen. Nachts aber, bei schlechter Beleuchtung oder wenn man mit anderen Radlern im Verbund unterwegs ist, würden sie oft erst zu spät wahrgenommen.

„Die Sturz- und Verletzungsgefahr ist enorm“, weiß Viehbahn. Ein paar Meter weiter, parallel zur Brücke gleich neben der Kulturfabrik, gibt es aus Sicht des ADFC das gleiche Problem. „Vollkommen ohne Sinn gefährden auch dort zwei liegende und ein stehender Poller den Zweiradverkehr.“
Der Fahrrad-Club fordert, dass sich die Kommunen der Sache annehmen und die Radwege von gefährlichen Fallen befreien. Zugleich weist er aber auch darauf hin, dass er Poller bei der Stadtverwaltung Langenfeld eingefordert habe – als Ersatz für Umlaufsperren und zur Beruhigung von Fahrradstraßen.

„Die gewünschte Verkehrswende kann und wird nur dann gelingen, wenn die Verkehrspolitiker dafür Sorge tragen, dass die Radler sichere und ungefährliche Wege vorfinden“, kommentiert Horst Viebahn.„Poller haben in erster Linie die Funktion, die Durchfahrt für bestimmte Verkehrsarten zu beschränken. Der Ausschluss des Kfz-Verkehrs auf bestimmten Wegen dient vorrangig der Sicherung des Fuß- und Radverkehrs.

2.3.23 WZ Von Heike Schoog

Schulhofüberdachung mit semi-transparenten Doppelglasmodulen

Die Pausenhöfe eines ganztägig genutzten Schulzentrums in einer süddeutschen Kleinstadt wurden an heißen Tagen im letzten Sommer kaum noch genutzt da Sie keine ausreichenden Schutzmöglichkeiten vor der starken Sonnenstrahlung boten. Eine normale Überdachung hätte zu einer dunklen, wenig attraktiven „Höhle“ geführt die auch tagsüber hätte beleuchtet werden müssen. Für eine solche Überdachung des Pausenhofes standen keine Mittel zur Verfügung.

Die Gemeinde setzte sich mit der GridParity AG kurz GP aus Karlsfeld bei München in Verbindung. Das von den Ingenieuren der GP entwickelte Konzept basiert auf semi-transparenten Doppelglasmodulen die viel Licht durchlassen und durch das interessante Licht-Schattenspiel eine attraktive Fläche bilden.

Die Konstruktion ist modular aufgebaut und kann je nach den verfügbaren Investitionsmitteln zunächst aus wenigen Bauteilen bestehen, die dann erweitern werden können.

Die von den Stadtwerken angebotene Vergütung ermöglichte eine Payback Periode von ca. 8 Jahren ohne die Berücksichtigung von Zuschüsse im Rahmen verschiedener Förderprogramme.

Der unmittelbare wirtschaftliche Nutzen ist aber nur ein Nebenaspekt. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll den Nutzen der Anlage als Schattenspender und als Schutz vor Niederschlag (Regen, Schnee und Hagel). Auch die Reduzierung der Überhitzung großer versiegelter Flächen in Städten spielt eine zunehmende Rolle. Hinzu kommt die visuelle Aufwertung der vormals sterilen Schulhoffläche, die in Zukunft auch außerhalb der Schulzeiten z.B. für Spiele wie Tischtennis genutzt werden kann.

Die derzeit aktuelle Auswertung der Klimaprojektionen zeigt für Deutschland im Zeitraum 2071–2100 einen Anstieg der bodennahen Temperatur von 3,1 °C bis 4,7 °C im Vergleich zum Bezugszeitraum 1971–2000.

Man kann man sich kaum vorstellen, was dies für die Temperaturen in den urbanen Zentren bedeutet. Durch eine intelligente Integration von Urban PV in die Stadtarchitektur können sich die Städte resilienter gegen den Klimawandel aufstellen, um eine lebenswerte Umwelt zu gestalten.

Kosten- und Ertragszahlen für die Anlagen zeigen auf, dass sich diese meist in kurzer Zeit selbst finanzieren. Es sind somit keine phantasievollen Ideenskizzen deren Realisierung oftmals nicht wirtschaftlich möglich ist. Durch die Integration von robusten Pflanzensystemen werden die o.a. Ziele der Schaffung attraktiver urbaner Räume erreicht.

Quelle: Dr. Erich Merkle, GridParity AG 2023 23.02.2023

Artenvielfalt: Fernstraßen-Bau ist Desaster für den Artenschutz - Rettungsnetze für die Natur werden zerschnitten

Berlin. Anlässlich des Tags der Artenvielfalt kritisiert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland kurz BUND die Pläne der FDP zum weiteren Ausbau von Fernstraßen als falsch und verantwortungslos. „Der Verlust der Arten vor unserer Haustür ist so dramatisch wie noch nie. Mit seinen Plänen zum Bau von Autobahnen und Bundesstraßen verschließt Volker Wissing die Augen vor dem Artensterben und legt die Axt an dringend notwendige grüne Korridore an“, erklärt Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender. Bereits heute sind die ehemals unzerschnittenen Räume für Wildkatze, Fischotter und Co. zersplittert und geben den Tieren kaum eine Chance zu wandern oder sich in Folge der Klimakrise neue Lebensräume zu suchen.

Der ohnehin zu hohe Flächenverbrauch in Deutschland würde durch die weiteren Ausbaupläne erneut ansteigen und noch mehr Verkehr verursachen. Ab 10.000 Fahrzeugen täglich ist ein Streckenabschnitt selbst für große Säugetiere nahezu unüberwindbar. Die Zerschneidung von Lebensräumen ist für viele Arten eine entscheidende Todesursache, die ganze Bestände bedrohen kann. Fast 200 Millionen Vögel und 30 Millionen Säugetiere kommen schätzungsweise jährlich in Europa durch den Autoverkehr ums Leben. Bandt: „Für seltene Arten wie Wildkatze, Fischotter, aber auch bekannte Gartenbesucher wie Rotkehlchen und Amseln, ist der Straßenverkehr eine der häufigsten Todesursachen. Auch zahlreiche Fledermausarten, Greifvögel und große Säuger wie der Rothirsch verenden im Straßenverkehr.“ 

Der BUND setzt sich seit langem dafür ein, dass Wälder, Wiesen und andere Lebensräume für Tiere und Pflanzen vernetzt werden, wie beispielsweise am Grünen Band, dem größten Biotopverbund Deutschlands. Bandt: „Zersplitterte Lebensräume müssen wiederhergestellt werden, bestehende Schäden an der Natur aktiv durch mehr Biotopverbund geheilt und die Fehler im Straßenbau der Vergangenheit jetzt umgehend beseitigt werden. So, wie bislang kann es nicht weitergehen. Die Politik muss umsteuern.“ 

Mit Blick auf den Bundesverkehrswegeplan und den Neu- und Ausbau von Fernstraßen fordert der BUND den sofortigen Stopp aller Planungen und des Baus, befürwortet aber die Reparatur von Bücken, Schienen und Straßen. Bandt: „Nicht nur marode Brücken müssen repariert werden, sondern es muss endlich begonnen werden, die aktuell über 30.000 konfliktträchtigen Straßenabschnitte mit Grünbrücken und Querungshilfen zu entschärfen, statt neue unüberwindbare Barrieren für Wildtiere zu schaffen.“

Quelle: BUND 2.März 23