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Lebensraum Silbersee in Gefahr - BUND Ratingen stellt klar

18. Juli 2022 | OG Ratingen

Zwischen dem BUND Ratingen und der Stadt Ratingen ist offensichtlich strittig, wie der Zustand des Südufers des Silbersees im Bereich der Insel einzuschätzen ist. Welche Folgen die Maßnahmen des BUND-Gebietsbetreuers tatsächlich für den See haben und hatten und was in Zukunft sinnvoll ist. Ein Artikel in der Rheinischen Post vom 6. Juli 2022 hatte nur die Sicht der Stadt Ratingen dargestellt.

Zu dem Artikel nehme ich für den BUND wie folgt Stellung:
https://rp-online.de/nrw/staedte/ratingen/der-lebensraum-silbersee-in-ratingen-ist-in-gefahr_aid-72475189


Zwischen der Stadt und dem BUND ist strittig, wie der Zustand des Südufers des Silbersees
im Bereich der Insel einzuschätzen ist, welche Folgen die Maßnahmen des BUND Gebiets-
betreuers tatsächlich für den See haben und hatten und was in Zukunft sinnvoll ist.
Diese gegenteiligen Meinungen sind im UKKNA deutlich geworden. Der UKKNA hat dann
nicht im Sinne der Verwaltung entschieden, sondern er fand die Argumente des BUND –
Vertreters immerhin so interessant, dass er beschloss, sich vor Ort selbst einen Überblick zu
verschaffen.
Was Sie in dem Artikel als feststehende Tatsache darstellen, ist zu Teilen eine einseitige
Position der Stadt, eine Bewertung der Stadt. Und ich bin sehr enttäuscht davon, dass Sie in
dem Artikel die Position der Stadt so ungeprüft als Tatsache und nicht als deren Auffassung
darstellen, über die der UKKNA unter Berücksichtigung der Position des BUND noch befin-
den will. Der Artikel greift in gewisser Weise der Positionsfindung des UKKNA vor.
Der Ortstermin des UKKNA dient nämlich nicht dazu, zwischen einzelnen Varianten der
vorgeschlagenen Maßnahmen zu entscheiden, sondern grundsätzlich sich ein Bild von
sinnvollen Maßnahmen anlässlich der unterschiedlichen Auffassungen zu machen.
Beispielsweise: In den letzten Jahren ist ein nicht erheblicher Eintrag von Nährstoffen aus der
Luft, durch die Blätter der Bäume am See, durch Gänsescheiße und Übertritt des Schwarz-
baches in den See gelangt.
Der von Ihnen angeführte „enorme“ Eintrag an organischen Material durch den Bau der
Bermen beträgt nur einen Bruchteil = deutlich unter 1 Prozent des organischen Materials,
dass durch zuvor genannte Vorgänge in den See gelangt ist.
Dies tut dem grundsätzlich nährstoffarmen Silbersee nicht gut, und nur deswegen besteht dort
der Naturschutzgrund „Armleuchteralge“. Ob die angegebene Verschlechterung des Zustan-
des von B auf C nur am Südufer auftritt und nicht am ganzen See infolge des Nährstoffein-
trages erfolgt ist, dazu kann nur das Gesamtgutachten zum Silbersee Hinweise geben.
Die Zahl der verschiedenen Sorten der Armleuchteralge hat sich auf jeden Fall gegenüber
der Generaluntersuchung 2008 in diesem Gebiet nicht verändert. Nach wie vor wurden 4
verschiedene Sorten der Armleuchteralge gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Lindemann

 

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