Die letzten schönen Herbsttage werden oft genutzt, um den Garten „winterfest“ zu machen. Traditionell wird hier in einer großen „Aufräumaktion“ alles, was nicht mehr schön aussieht, zurückgeschnitten, zusammengerecht und aus dem Garten entfernt. „Das sieht dann zwar ordentlich aus, bietet Tieren aber keinen Unterschlupf mehr für den Winter“, sagt Kerstin Schnücker, Referentin für Stadtnaturschutz des BUND.
Was jetzt noch blüht, wie beispielsweise Herbstaster oder Silberkerzen, solle man unbedingt blühen lassen. Denn gerade jetzt freuen sich bei gutem Wetter Bienen und Hummeln über das späte Nahrungsangebot. Doch auch verwelkte Pflanzen haben der Tierwelt viel zu bieten: Die Hohlräume in vertrockneten Stängeln dienen Spinnen und Insekten als Winterquartier. Auf Blättern und in Blüten suchen sich Schnecken und Marienkäfer ein trockenes Plätzchen. Samen, beispielsweise die der Sonnenblume, aber auch die von weniger imposanten Kräutern, wie Oregano oder Basilikum dienen Körnerfressern wie Meisen als willkommener Snack. Auch letzte Früchte liefern Energie in der kalten Jahreszeit.
Wer seine Bäume und Sträucher zurückschneidet, kann in einer Gartenecke Blätter und Zweige aufschichten. Sie bieten ein warmes Winterquartier nicht nur für Igel, sondern auch für Amphibien und zahlreiche Kleintiere. Wer jetzt im Garten aktiv ist, sollte vorsichtig sein, dass er keine Tiere stört, die sich bereits für den Winter zurückgezogen haben. „Laubansammlungen unter Hecken, hinter Holzstapeln oder unter der Treppe lassen Sie am besten erstmal, wo sie sind.“
Ansonsten könne man das bunte Blattwerk aber hervorragend nutzen, um auch seinen Pflanzen über den Winter zu helfen. Durch eine isolierende Laubschicht auf den Beeten werden die Knollen in der Erde vor dem Erfrieren geschützt. Stauden könne man mit einem Drahtgeflecht ummanteln und darin das Laub luftig aufschichten. „Ganz nebenbei können sich dann die Bodenlebewesen an den Blättern gütlich tun und den Boden so mit Nähstoffen für die nächste Gartensaison versorgen.“