Kreisgruppe Mettmann
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Forderung 3: Artenschutz

Der dramatische Schwund an Pflanzen und Tieren ist neben der Klimakrise eine essentielle Zukunftsfrage. Trotzdem hat eine Landtagsmehrheit erst im Jahr 2021 die Volksinitiative Artenvielfalt abgelehnt. Auch der Kreis Mettmann ist ein bedeutender Lebensraum für seltene und bedrohte Arten wie Zauneidechse, Steinkauz und Kiebitz. Wenn ihre Lebensräume erhalten bleiben, profitieren davon unzählige andere Tier- und Pflanzenarten, die auf spezielle Biotope angewiesen sind.

Werden Sie sich für die konsequente Umsetzung von Artenhilfsprogrammen einsetzen?

Dr. Christian Untrieser, CDU:

Die CDU teilt das Anliegen der Volksinitiative Artenvielfalt. In den Ausschusssitzungen und Sachverständigenanhörungen im Landtag wurde klar, dass wir dieselben Ziele verfolgen. Lediglich die Wege zur Erreichung der Ziele unterscheiden sich. Wir wissen um die Wichtigkeit der Natur für das Leben der Menschen und der von ihr erbrachten Ökosystemdienstleistungen. Diese Leistungen werden wir weiterhin schützen und erhalten. Hierzu gehören u.a. der Ausbau des Ökolandbaus, der Verzicht von Pflanzenschutzmitteln und Kalkung im Landesforst, der Brachlegung von Waldflächen sowie dem Erhalt von Totholz, der Stärkung der Biologischen Stationen, der effizienten Vernetzung von Biotopen durch Hecken, Alleen, Waldstreifen, Wegrainen Ackerrandstreifen, Feldgehölzen oder Seen, der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie, der Stärkung des Vertragsnaturschutzes und der Förderung der Wälder.

Matthias Stascheit, SPD:

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Dirk Wedel, FDP:

Wir wollen das Artensterben verhindern. Der Erhalt der Artenvielfalt ist eine Menschheitsaufgabe und ethische Verpflichtung. Er ist zugleich wissenschaftlich, wirtschaftlich und medizinisch sinnvoll. Denn unzählige wichtige Errungenschaften in Technik und Medizin kommen aus der Natur. Allein durch die Ausweisung zusätzlicher aturschutzgebiete kann kein Artenschutz betrieben werden. Wir wollen daher die Aufwertung bestehender Naturschutzflächen. Auf den geschützten Flächen besteht noch erhebliches Potenzial für Artenschutz. Die Aufwertung von Naturschutzflächen soll der Ausweisung weiterer Naturschutzflächen vorgehen. So wollen wir unternehmerische Investitionen und Artenschutz zusammenbringen. Wir wollen das Monitoring der Biodiversität ausbauen, um eine zielgerichtete Naturschutzpolitik zu betreiben. Hier setzen wir auf digitale Lösungen zur Datenerfassung und weiterhin auf die erwiesene Kompetenz und Unterstützung unserer Jägerinnen und Jäger.

Ina Besche-Krastl, Grüne:

JA - Klimaschutz und Artenschutz lassen sich nur gemeinsam denken. Wir setzen uns für die Umsetzung der Forderungen der Volksinitiative ein.

Natalie Meisen, Linke:

JA - DIE LINKE hat die Volksinitiative Artenvielfalt unterstützt und wird sich auch zukünftig für Artenschutz einsetzen. Artenschutz muss Querschnittaufgabe der Politik werden. Die Biodiversitätsstrategie der EU von 2015 muss in NRW umgesetzt werden. Die Verbindung vereinzelter Schutzgebiete und das Verbot von Pestiziden und Herbiziden in einem großen Radius um Schutzgebiete sind geboten. Ein Konzept zur Reduzierung der Lichtverschmutzung muss entwickelt und umgesetzt werden. Artenschutzprojekte für Leittierarten sollen gefördert werden, der Biotopschutz ist auszuweiten – zum Beispiel Laubfroschprojekt im Münsterland, Gelbbauchunken-Projekte im Rheinland oder Kreuzkrötenprojekte im Ruhrgebiet. Mit einem Landesprogramm wollen wir die Schaffung von insektenfreundlichen Blühstreifen und Blühwiesen fördern. Diese sollen standortheimisch und mehrjährig sein, zudem sollen bei der Mahd Teilbereiche stehengelassen werden (Staffelmahd). Für die Erhaltung der Kulturlandschaft, der biologischen Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen befürworten wir ein flächendeckendes System von Landschaftserhaltungsverbänden. Wir wollen die Vorgaben der FFH-Richtlinie auch in Deutschland endlich umsetzen. Infrage kommende Gebiete müssen als Schutzgebiete ausgewiesen und qualifizierte Erhaltungsziele und Erhaltungsmaßnahmen definiert werden. Naturschutzflächen gehören in öffentliche Hand und sollen an Naturschutz- und Umweltverbände in Erbpacht vergeben werden. Wir wollen das 2020-Ziel von 2 Prozent Wildnis endlich erreichen. Dafür müssen mehr Flächen zur Wildnis-Entwicklung ausgewiesen werden. Wir wollen mehr Biotopverbünde herstellen.