Kreisgruppe Mettmann
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Kreisgruppe Mettmann

Forderung 1:

Flächenverbrauch

In den nächsten Jahren soll es einen Boom an Neubauten, insbesondere zur Schaffung von preiswertem Wohnungsbau geben. Der Regionalplan Düsseldorf sieht seit der Änderung „Mehr Wohnbauland am Rhein“ im schon dicht besiedelten Kreis Mettmann bereits zahlreiche zusätzliche Baugebiete im Außenbereich vor, u.a. in Monheim, Langenfeld, Hilden, Mettmann, Ratingen, Wülfrath und Velbert.

Werden Sie sich für den Schutz des Außenbereiches vor Versiegelungen, für ausgleichende Begrünungsmaßnahmen bei einer Bebauungsverdichtung im Innenbereich (Dach- und Fassadenbegrünung) und für ein verstärktes Flächenrecycling einsetzen?

Dr. Christian Untrieser, CDU:

Im Kreis Mettmann steigen in den letzten Jahren aufgrund hoher quantitativer Nachfrage die Preise für Wohnungen und Häuser enorm. Es wird gerade für Familien, aber auch für ältere Menschen, immer schwerer, adäquaten und bezahlbaren Wohnraum zu finden. Daher müssen wir neuen Wohnraum schaffen. Zugleich müssen wir selbstverständlich in unserem dicht besiedelten Kreis achtsam mit der noch verfügbaren Fläche umgehen. Daher gilt: Innenverdichtung vor Bebauung im Außenbereich. In Erkrath entsteht beispielsweis ein neues Wohnquartier mit 650 Wohneinheiten auf einer bereits versiegelten Fläche (zweitgrößte Klimaschutzsiedlung in NRW!) Als Land unterstützen wir ein verstärktes Flächenrecycling über den AAV (Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung) und haben dessen Mittel um 2 Mio. Euro jährlich aufgestockt. Ebenfalls setzen wir uns für Dach- und Fassadenbegrünung ein und fördern dies über die Mittel des kommunalen Klimaschutzes. Die neue Intitiative „Bau.Land.Leben“ des Bauministeriums hat bisher schon 2.130 ha in 240 Kommunen aktivieren können. Die Landesinitiative richtet sich an Kommunen, Investoren und Eigentümerinnen und Eigentümer von ungenutzten Flächen, um Hemmnisse bei der Aktivierung von ungenutzten und brachgefallenen Grundstücken zu überwinden und Kommunen mit einer „Entwicklungsgesellschaft auf Zeit“ bei der Entwicklung neuer Baugebiete zu unterstützen. Des Weiteren wurde das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) beauftragt, auf Basis des Leitfadens zur „Erfassung von Brachflächen“ ein landesweites Brachflächenkataster aufzubauen, bei dem Brachflächen ab 500 m2 erfasst werden sollen. Wie Sie sehen, gehört ein schonender Umgang mit dem Gut „Fläche“ zu unserem Markenkern. Dennoch darf die Baupolitik nicht vom Bedarf abgekoppelt werden.

Matthias Stascheit, SPD:

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Dirk Wedel, FDP:

Grund und Boden sind begrenzt, geeignete Flächen sind jedoch für viele Zukunftsprojekte wichtig, etwa Infrastrukturvorhaben, den Wohnungsbau und die Landwirtschaft sowie für Industrie und Gewerbe. Für die begrenzte Flächenverfügbarkeit setzen wir auf innovative und sachgerechte Lösungen, die unversiegelte Flächen weitestmöglich erhalten und gleichzeitig Fortschritt und Entwicklung ermöglichen. Der Handel mit Kompensationsflächen kann zu einer enormen Beschleunigung von Vorhaben führen, von dem Natur und Vorhabenträger gleichermaßen profitieren, da die Kompensationsflächen bereits vor Maßnahmenbeginn existieren. Wir werden dafür sorgen, Ausgleichsmaßnahmen effektiver umzusetzen, indem wir dafür zentrale Koordinierungsstellen schaffen. Neben der Altlastensanierung wollen wir dabei auch Möglichkeiten zur Entsiegelung bzw. zum Rückbau nicht mehr der ursprünglichen Nutzung unterliegender Flächen einbeziehen. Durch Flächenrecycling wollen wir insbesondere auch Flächen für die Industrie nutzbar machen. Dach- und Fassadenbegrünung finden im Übrigen unsere Unterstützung, wo dies technisch sinnvoll und möglich ist.

Ina Besche-Krastl, Grüne:

JA - Wir Grünen setzen uns für den Schutz verbleibender Freiflächen in diesem ohnehin schon dicht besiedelten Kreis ein und wollen den landesweiten Verbrauch wieder auf 5HA begrenzen. Ziel muss es sein, stärkere Anreize zu schaffen, Flächen zu recyceln und vorhandene Flächen wieder nutzbar zu machen.

Natalie Meisen, Linke:

JA - DIE LINKE will die Neuversiegelung von Böden zurückführen mit dem Ziel zukünftig keine zusätzlichen Flächen zu versiegeln. Wir setzen auf die Schließung von Baulücken und die Bebauung von Freiflächen innerhalb von Städten. Unsere Städte sollen grüner werden. Straßenbäume, innerstädtische Grünflächen, Dach- und Fassadenbegrünungen tragen zu einem besseren Klima in den Städten bei. Grünflächen, auch kleine, sind dabei vielfältig zu gestalten. Vor allem muss es mehr Angebote für Insekten geben. Wir unterstützen auch die Anlage von kleinen und kleinsten artenreichen Mini-Wäldern in den Städten.