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Hochwasserschutz vom Schreibtisch bedroht Bäume an der Itter

03. November 2021 | OG Hilden

Geht es nach der Bezirksregierung Düsseldorf, soll der Damm an der Itter im Hildener Westen künftig zum Deich werden. Die Folge: Alle Bäume müssten gefällt werden.

Itterdamm in Hilden, Karnap-West  (C. Roth)

Karnap West im Hildener Westen ist ein beliebtes Naherholungsgebiet. Entlang der Itter geht es unter schattenspendenden Bäumen Richtung Düsseldorf Benrath und Rhein, in den Ästen lauert regelmäßig der Eisvogel auf Beute im Bach und sogar ein Schwarzstorch hat vor einigen Jahren dort vorbeigeschaut.

Doch die Idylle für Mensch und Natur ist in Gefahr. In der letzten Hochwassergefahrenkarte hat die Bezirksregierung Düsseldorf den Itterdamm teilweise zum Deich erklärt. Und auf einem Deich dürfen keine Bäume wachsen. Denn wenn sie umstürzen, reißen sie Löcher in die Böschung und der Deich könnte brechen. 

Erschreckend schnell hat der gewässerunterhaltungspflichtige Bergisch-Rheinische Wasserverband BRW eingeräumt, die Bäume fällen zu lassen, wenn es angeordnet wird. Doch bevor derart radikal in Natur und Lanschaftsbild eingegriffen wird, müssen noch einige Fragen beantwortet werden:

1. Warum wird der Damm nach Jahrzehnten plötzlich zum Deich erklärt?

2. Der sog. "Deich" ist gerade einmal 1,5 Meter hoch. Tragen die gut eingewachsenen vitalen Bäume mit ihrem Wurzelwerk nicht zu einer Stabilisierung bei statt ihn zu gefährden?

3. Massive Schäden sind nach dem Starkregen an ganz anderen Stellen im Stadtgebiet entlang der Itter aufgetreten. Warum besteht hier auf einmal Handlungsbedarf anstatt sich um die drängenderen Probleme dort zu kümmern?

4. Entlang der Itter erstrecken sich weitläufige Flächen, die gezielt als Retentionsraum oder Überflutungsflächen genutzt werden können. Wäre es nicht wichtiger, solche Flächen zu entwickeln anstatt einen schnellstmöglichen Wasserabfluss in einer eingedeichten Rinne zu regeln?

Der BUND Hilden hat den Beteiligten diese Fragen gestellt. Wir sind gespannt auf die Antworten und erwarten, dass sie auch mit den fassungslosen Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden.
 

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